Kirchenführung mit Andacht und Adventsfeier
Pfeffenhausen/Ulrichsried. Die Mitglieder des CSU-Ortsverbandes, der Frauenunion und Jungen Union trafen sich in der Kirche von Ulrichsried zu einer adventlichen Andacht, die Pfarrer Günther Müller mit den Gläubigen hielt. Dabei sprach er den Patron der Kirche, den Heiligen Ulrich an.
Dieser stammte aus adligem Haus und lebte von 890 bis 973, er erreichte also für mittelalterliche Verhältnisse das biblische Alter von 83 Jahren. Bereits mit 33 Jahren wurde Ulrich 923 Bischof von Augsburg, bekleidete dieses Amt als 50 Jahre. Ulrich ist Patron von Diözese und Stadt Augsburg. Als Schutzpatron wir er auch von Fischern, Winzern, Webern, Reisenden und Wanderern sowie Sterbenden angerufen. Er gilt als Helfer bei Krankheit, Schwäche, schwerer Geburt, Ratten- und Mäuseplage sowie bei Hochwasser. Historisch bedeutsam wurde Ulrich durch die Schacht von 955 auf dem Lechfeld gegen die Ungarn, wobei der Bischof persönlich die Verteidigung gegen die Angreifer leitete. Ach zweitägiger Schlacht endete es mit einem glanzvollen Sieg der deutschen Stämme unter Kaiser Otto I. Er wurde in St. Afra in Augsburg beigesetzt, das seit dem 15. Jahrhundert Ulrich und Afra heißt.
Im Anschluss berichtete Simon Ertlmaier aus Ulrichsried über die Geschichte der St. Ulrichskirche. Sie ist eine Nebenkirche von Rainertshausen, Früher gehörten auch Waltendorf, Thal, Freinberg und Bürg dazu. Der Kirchenbau stammt aus dem späten Mittelalter, wohl aus der 1.Hälfte des 15. Jahrhunderts. Als frühestes überliefertes Zeugnis für Ulrichsried gilt der Stiftungsbrief des Hermann von Freinberg von 1421. Im 30jährigen Krieg erlitt das Gotteshaus starke Beschädigungen. Für das Jahr 1722 ist überliefert, dass der Turm einzustürzen drohte. Noch 1835 wurde alle 14 Tage sowie am Ostermontag und Pfingstmontag eine Messe gelesen. Noch bis Mitte Januar 2020 wird jeden Sonntag die heilige Messe in Ulrichsried gefeiert, da die Rainertshauser Kirche derzeit innensaniert wird.
Renovierungen in Ulrichsried wurden 1856, sowie 1913/14 durchgeführt. Die letzte Gesamtrenovierung begann 2005 und wurde 2010 abgeschlossen.
Ertlmaier berichtete weiter, dass die Kirche insgesamt gotisch angelegt sei, aber barock umgestaltet wurde. Der Altar stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, das Altarbild zeigt den Heiligen Ulrich sowie die beiden Heiligen Wolfgang und Leonhard. Kunsthistorisch interessant sind weiter die Kanzel aus dem Jahr 1686 sowie eine Holzfigur des Heiligen Ulrich von 1480. Der Turm der Kirche misst 23,5 Meter und beherbergt eine der wenigen Kolonien der scheuen großen Bartfledermaus in Niederbayern.
Im Gasthaus Hagn Rainertshausen fand im Anschluss die Adventfeier statt. Nach einem gemeinsamen Abendessen folgte ein besinnlicher Teil mit Musikstücken und Geschichten zur Adventszeit, die Frauenunionsvorsitzende Maria Högl mit ihrem Team vorbereitet hatte. CSU-Ortsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat Florian Hölzl bedankte sich im Namen aller drei Gruppierungen für Vorbereitung und Durchführung.