Ein Kleinod im Laabertal

Pfeffenhausen/Pfaffendorf. Für die Mitglieder des CSU-Ortsverbandes Pfeffenhausen, der Frauenunion und der Jungen Union fand eine Kirchenführung  durch Kirchpfleger Konrad Reitmeier in der Pfarrkirche Maria Opferung in Pfaffendorf statt.

Im Juni wurde die Innenrenovierung abgeschlossen, da vor Jahren Risse im Gewölbe auftraten, die als Ursache die Schwingungen des Glockenturmes hatten. Rund drei Zentimeter habe sich damals der Glockenturm immer in Richtung Kirchenschiff bewegt, knapp drei Millimeter seien nach Norm zulässig und die Risse verursacht. Der rund 100jährige eiserne Glockenstuhl sei durch einen Eichenglockenstuhl erneuert worden, mit Kosten von 75 000 Ero, di Innenrenovierung habe etwa 255000 Euro gekostet.

Zur Geschichte der Pfarrkirche erzählte Konrad Reitmeier, dass die erstmalige Erwähnung der Kirche aus dem Jahr 1179 datiere. Damals gehörte sie zum Sprengel der Taufkirche St. Martin in Pfeffenhausen. Dies sei die Vorgängerkirche gewesen.  Die Basis der heutigen Pfarrkirche wurde als spätgotische Anlage im 15. Jahrhundert, wahrscheinlich 1471, als zweischiffiger Kirchenbau erstellt. Die Empore ist 1739 zusammen mit dem südlichen Schiff und der Sakristei erstellt worden.

Auch die gotische Sichelmadonna im Seitenaltar stammt noch aus der Zeit des Kirchenbaus um etwa 1480. Diese wurde um 1500 von Bildhauer Schreiner in Regensburg durch das Jesuskind, Hände und Szepter ergänzt.

1884 wurde der Kreuzweg erstellt, ebenso das Kreuz im Altarraum und die bemalten Kirchenfenster. Im Langhaus sind drei Holzfiguren, zum einem die Herz Jesu Darstellung, die schmerzensreiche Mutter und der Heilige Konrad von Parzham. Die Kanzel stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und zeigt Abbildungen der vier Evangelisten Matthäus, Johannes, Lukas und Markus. Der Hochaltar stammt aus dem Jahre 1694, da wurde die Kirche barockisiert. In der Zeit zwischen 1690 und 1740 wurde sehr viel in die Kirche investiert, da zwischen dem Ende des pfälzischen Erbfolgekrieges im Jahre 1697 und dem Beginn des Österreichischen Erbfolgekrieges im Jahr 1740 Friede in Bayern herrschte.

Der barocke Hochaltar zeigt Gott Vater, der Mittelbereich wird von Figuren des Heiligen Sebastian und Florian umringt. Das Altarblatt selbst zeigt die Überreichung des Skapuliers an Simon Stock durch die Gottesmutter.

Dem heiligen Simon Stock, einem Ordensgeneral der Karmeliten, soll am 16. Juli 1251 in Cambridge die Gottesmutter Maria erschienen sein. In der Vision trug sie ein Skapulier in der Hand und gab dem hl. Simon Stock das Versprechen, dass jeder, der es trage unter ihrem besonderen Schutz stehe. Daraufhin wurden in den Karmelitenklöstern Skapulierbrüderschaften für Laien gegründet, die das sogenannte braune Skapulier tragen dürfen. In Pfaffendorf wurde bereits 1712 diese Bruderschaft gegründet, dies wird durch ein Buch bezeugt, in dem alle Mitglieder aufgeführt sind. Nebenbei erwähnte der Kirchenpfleger, dass man sich jederzeit aufnehmen lassen könne, Ansprechpartner seien Pfarrer Günter Müller, Pfarrgemeinderatssprecherin Zieglmaier oder er selbst.

Abschließend erwähnte er noch die Orgel, die 1815 gebraucht von der Pfarrei Lam im Bayerischen Wald angekauft worden sei. Drei Glocken seien im Glockenturm. Die älteste ist aus dem Jahre 1471 mit 65 cm Durchmesser, die große Glocke mit einem Durchmesser on 106 cm stamm aus dem Jahre 1533 und die mittlere Glocke, 360 kg schwer, stammt aus dem Jahre 1919.

Mit viel Applaus wurden die Ausführungen von Kirchenpfleger Reitmeier bedacht und Ortsvorsitzender Florian Hölzl, MdL, dankte dem CSU-Vorstandsmitglied.